Werbestopp: NEIN zum Vorschlag

Postkartenbild: Werbestopp wäre fatal für den Tourismussektor.

Forderung von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer verfehlt Wirkung.

Mit Befremden nahm ich die Forderung zum absoluten Werbestopp für die Destination Südtirol zur Kenntnis, die Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, die ein Mitglied der Landesregierung ist, unlängst geäußert hat. 

Der Erhalt der Höfe ist mir seit jeher ein großes Anliegen. Mir ist wichtig, dass die Höfe weiterhin bewirtschaftet werden und unsere Leute auf den Höfen ihr „daheim“ finden. Daher begrüße ich es, wenn die Höfe im Besitz der einheimischen Landsleute bleiben und im besten Falle weiterhin bewirtschaftet werden. Es sind die Bergbauern, die die Landschaft in mühevoller Arbeit, Pflichtbewusstsein und aus Idealismus heraus und Freude pflegen.

Um den Ausverkauf der Höfe zu stoppen, müssen unterstützende Maßnahmen und zielgerichtete Instrumente her. Jene, welche es Menschen, die den Mut und die Leidenschaft haben, einen Hof zu bewirtschaften, helfen, diese Träume zu realisieren. Eine Arbeitsgruppe, die sich mit diesem Thema befasst, wurde bereits beauftragt einen Gesetzesvorschlag auszuarbeiten, um dem Ausverkauf gegenzusteuern.

Ein kompletter Werbestopp, für einen mittel bis langfristigen Zeitraum von fünf Jahren, wie von unserer Landesrätin lanciert, ist auf jeden Fall abzulehnen. Nicht nur der Tourismussektor, auf welchen sich der Werbestopp in erster Linie auswirken würde, wäre Leidtragender. Und es leben viele Menschen in Südtirol direkt und indirekt vom Tourismus. Auch die Werbebranche, und da meine ich, allen voran die digitale Werbung, würde massiv Einbußen verbuchen müssen. Wenn ich an Nachhaltigkeit denke, so denke ich an den wirtschaftlichen und sozialen Aspekt. Damit verbinde ich den Erhalt der Wirtschaftskraft und Kaufkraft der tragenden Säule unserer Gesellschaft, des Mittelstandes.

Kompletter Werbestopp abzulehnen

Die Forderung des Werbestopps war aus meiner Sicht schlichtweg einfach nicht zu Ende gedacht.

Es stimmt, dass Höfe ab und an in die Hand von fremden Personen kommen. In einer Marktwirtschaft wie dem europäischen Binnenmarkt ist das nicht zu verhindern, so ist das Spiel. Ein Werbestopp würde daran allerdings nichts ändern. Um dies zu unterbinden, müssen andere Instrumente zur Anwendung kommen.  

Ich bin der Meinung, dass die internationale Werbung spezifischer werden muss. Wir müssen mehr auf Qualitätstourismus achten, von dem jedoch besonders auch der Mittelstand profitiert. Wie ich bereits sagte, Qualität vor Quantität. Das ist für mich Nachhaltigkeit, eine konstruktive und langfristig gedachte Lösung zu finden. Generelle Verbote von Werbung schädigen Tourismus und Wirtschaft und stoppen den Ausverkauf der Höfe nicht. Denn ein ausländischer Investor, der in Südtirol einen Hof kauft, tätigt in erster Linie eine Investition. Hier sind vor allem Faktoren wie der Werterhalt der Immobilie und die wirtschaftliche Stärke oder auch die Lebensqualität in der Region ausschlaggebend.